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Lausitzer Rundschau: Fehlstart für Thüringer Regierungschefin Lieberknecht Ein Hauch von Heide

Cottbus (ots)

Ein kalter Hauch von Heide Simonis hat die neue
Thüringer CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht erfasst. Vor
vier Jahren wurde Simonis in Schleswig-Holstein zum Opfer eines 
Abtrünnigen aus den eigenen Reihen. Ihre Wahl zur 
SPD-Regierungschefin schlug damals gleich viermal fehl. Lieberknecht 
brauchte am Freitag drei Anläufe, um dem politischen Gau gerade noch 
zu entgehen. Doch damit lässt sich nicht einfach zur Tagesordnung 
übergehen. Nach Lage der Dinge ist die SPD für die Konfusion bei der 
Abstimmung verantwortlich. Bei den Sozialdemokraten gab es größte 
Widerstände gegen die Schaffung einer Großen Koalition. Viele hätten 
sich Rot-Rot-Grün gewünscht. Offenbar hat sich an dieser 
innerparteilichen Zerrissenheit nicht nur nichts geändert. Jetzt 
scheint auch noch eine zerstörerische Kraft daraus zu erwachsen. Bei 
den Sondierungsgesprächen hatte SPD-Chef Christoph Matschie der 
Linken vorgeworfen, sie sei nicht regierungsfähig. Nun muss sich 
Matschie fragen lassen, ob seine eigene Truppe politikfähig ist. Mit 
der kurzfristigen Aufstellung von Bodo Ramelow als Gegenkandidaten 
haben die Linken sogar Weitsicht bewiesen. Denn auf diese Weise 
votierten zum Schluss offenbar auch Abgeordnete von Grünen und FDP 
für Lieberknecht. So paradox es klingen mag, aber die Linke hat die 
neue CDU-Hoffnung in Thüringen vor der Katastrophe bewahrt. Für 
Lieberknecht ist das eine bittere Erkenntnis. Über Thüringen schwebt 
seit Freitag das Damoklesschwert einer vorzeitigen Neuwahl.

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