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Lausitzer Rundschau: Es brodelt noch in Bank-Töpfen US-Mittelstandsbank CIT stellt Insolvenzantrag

Cottbus (ots)

Es ist kein zweites Lehman-Debakel. auch wenn die
Insolvenz von CIT die fünftgrößte in Amerika ist, die Reaktionen 
blieben gelassen. Die Bank aus Utah finanziert vor allem den 
amerikanischen Einzelhandel. Das mag es dem einen oder anderen 
deutschen Hersteller von Konsumartikeln erschweren, im Falle einer 
Pleite der Bank seinen Vertriebsweg in Amerika offen zu halten. Doch 
diese Sorge zeigt sich derzeit nicht. Denn CIT will sich zügig 
entschulden, zehn Milliarden von knapp 65Milliarden Dollar 
Schulden loswerden. Die Gläubiger haben überwiegend zugestimmt. Damit
dürfte auch die Rolle von CIT als Finanzier in Märkten von 
überregionaler Bedeutung wenig bedroht sein, etwa in der 
Flugzeugfinanzierung.
 Gleichwohl sind Lehren zu ziehen. Denn die CIT engagierte sich im 
Subprime-Markt, also bei Krediten an Schuldner minderer Bonität, die 
der Auslöser für die weltweite Finanz- und später Wirtschaftskrise 
waren. Zudem refinanzierte sie die Kredite nicht mit Spareinlagen von
Kunden, sondern mit kurzfristig aufgenommenen Anleihen. Als dies 
wegen der Finanzkrise nicht mehr oder nur zu steigenden Preisen 
möglich war, kam das Gebäude ins Wanken. All das erinnert an 
Praktiken und Schicksale wie sie in Deutschland auch bei der IKB und 
der Depfa zu beobachten waren. Die scheinen inzwischen über deftige 
Hilfsmaßnahmen einigermaßen gerettet. Jedoch lehrt die CIT-Insolvenz 
daran zu denken, dass sich auch in Deutschland die Krise noch tief in
den Kreditbestand der Banken hineinfressen kann. Ein Institut, das 
die Risikovorsorge für faule Kredite nicht stemmen und nicht genügend
frisches Eigenkapital einwerben kann, wird auch hier ein schweres 
Leben haben.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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