Lausitzer Rundschau: Fausthieb in die Magengrube Holländischer Milch-Riese schließt Campina Elsterwerda
Cottbus (ots)
Es ist eines der modernsten Werke, das der holländische Milch-Riese Friesland-Royal-Campina opfern will. Ein Werk, das strukturbestimmend ist für eine Region, die sich kaum vom Rückzug des Sanitärarmaturenherstellers Grohe erholt hat. Jedes der in solchen Situationen üblichen, noch so wohlgesetzten Worte - ob Überkapazität, Sparzwang oder Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der ganzen Unternehmensgruppe - verhallt. Ändert es doch nicht das Geringste daran, dass 351 Familien das sichere Einkommen entzogen wird, dass die Existenz von 300 Milchbauern, die das Werk regelmäßig beliefern, infrage gestellt wird ebenso die Zukunft von Logistikfirmen, Instandhaltungsbetrieben und anderen Dienstleistern. Im Zweifel wird auch jeder Einwohner an dem üblen Molkerei-Päckchen mit zu tragen haben. Weil ohne das Werk die Auslastung der nach der Wende zu groß gebauten Kläranlage nicht gewährleistet ist und Mehrkosten entstehen, die umgelegt werden auf die Bürger. Was die Campina-Werker und die Region jetzt brauchen, ist Solidarität. In der Tat. Um ein Ausbluten der Region zu verhindern. Das wird nicht leicht, ist aber machbar. Insbesondere, wenn eigene Stärken ausgespielt und da unterstützt werden, wo internationales Kapital versagt.
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