Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Das unchristliche Gefeilsche Die Ministerpräsidenten und das Steuerpaket des Bundes

Cottbus (ots)

Die Methode, mit der Angela Merkel von
Schleswig-Holstein die Zustimmung zu den vor allem von der FDP 
vorangetriebenen Steuersenkungsplänen der Bundesregierung einholen 
könnte, ist nicht neu. Mit der einen oder anderen Wohltat hatte schon
ihr Amtsvorgänger Gerhard Schröder beispielsweise das rot-schwarz 
regierte Brandenburg auf seine Seite geholt. Und doch handelt es sich
bei dem jetzigen Gefeilsche um etwas wesentlich anderes. Denn diesmal
drohen gleich mehrere Bundesländer unter der schwarz-gelben Flagge 
einer Kanzlerin genau der gleichen Couleur. Und dahinter steckt 
keinesfalls nur die Sorge um die zu erwartenden Einnahmeausfälle in 
den eigenen Kassen. Der Streit um die Millionen, die in Saarbrücken, 
Hannover oder Kiel fehlen, offenbart gleich in mehrfacher Hinsicht 
Verwerfungen in der Union von tiefgreifender Bedeutung. Da ist zum 
einen das Unbehagen auch der CDU-geführten Regierungen der Länder ob 
des in der Großen Koalition durchgesetzten finanzpolitischen 
Zentralismus. Er hat die Gestaltungsspielräume zumindest der 
schwachen Bundesländer in einem nur schwer vertretbaren Maße 
eingeschränkt und macht sie auch jenseits der aktuell diskutierten 
Pläne allzu sehr abhängig von bundespolitischen Manövern. Und dazu 
gesellt sich der mühsam unterdrückte Unmut in der Union über die Art 
und Weise, wie Merkel die CDU führt. Eine Debatte über das trotz des 
Wahlsieges überaus bescheidene Abschneiden fand nicht statt. Der von 
Merkel vertretenen Wahlkampf-Strategie, die die FDP aus Sicht vieler 
CDU-Vertreter im Übermaß stärkte, folgt jetzt auch noch das 
Einschwenken auf liberale Forderungen, mit denen sich dann auch noch 
die bayerische CSU profiliert. Die CDU-Landesfürsten kommen in diesem
Spiel nicht vor und entsprechend reagieren sie - jeder auf seine 
Weise, aber alle zusammen damit, dass sie der Kanzlerin Knüppel in 
die Beine werfen. Ganz vorneweg marschiert dabei nicht zufällig 
Niedersachsens Christian Wulff. In der Sache selbst warnen zwar von 
den Wirtschaftsweisen bis hin zum Bundesrechnungshof alle vor 
Steuersenkungen des Koalitionsfriedens wegen. Aber darum geht es gar 
nicht mehr. Es geht viel mehr darum, Angela Merkel  zurechtzukürzen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau