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Lausitzer Rundschau: Liberales Gegacker FDP-Chef Westerwelle hat seinen Laden nicht im Griff

Cottbus (ots)

Das Kalkül von Guido Westerwelle ist eindeutig: Er
will nicht die Anhängerschaft seiner Partei verbreitern, sondern mit 
markigen Worten jene zurückgewinnen, die der FDP nach der 
Bundestagswahl im September 2009 aus Enttäuschung wieder von der 
Fahne gegangen sind. Dieses Potenzial brauchen die Liberalen 
dringend, wenn sie bei der Landtagswahl im Mai in Nordhein-Westfalen 
bestehen und nicht aus der Regierung fliegen wollen.
Eine solche Strategie, die man verwerflich finden kann, wird aber nur
dann aufgehen, wenn sich die FDP nicht gleichzeitig wie ein liberaler
Hühnerhaufen benimmt. Das ist jedoch der Eindruck, den der kleine 
Regierungspartner derzeit hinterlässt. Jeder gackert, wie er will. 
Westerwelle hat seinen Laden nicht im Griff - weil er ein Parteichef 
außer Haus ist, weil ihm der Spagat zwischen Außenamt und Vorsitz 
noch nicht wirklich gelingen will. Er ist immer noch der ewig 
suchende Westerwelle.
 Eine solche Ausgangslage ist wie eine Einladung an jene, die es mit 
der liberalen Solidarität nicht so genau nehmen; die bei sinkenden 
Umfragewerten von der großen Flatter befallen werden statt zum einzig
richtigen Gegenmittel zu greifen: Ruhe bewahren, Reihen schließen, 
Positionen standhaft vertreten. Stattdessen wird aber auf 
Westerwelles Rücken das eigene Profilierungssüppchen gekocht. Allen 
voran vom nervösen NRW-Mann Andreas Pinkwart, der die 
Führungsstruktur infrage stellt, in der er seit Jahren immerhin als 
Vize selbst mitagiert.
Glaubhaft ist das nicht. Eher peinlich. Westerwelle, der viele der 
FDP-Erfolge der Vergangenheit fast im Alleingang herbeigeführt hat, 
kann einem fast Leid tun. Er sollte endlich mal innerparteilich auf 
den Tisch hauen, statt sich weiter vorführen zu lassen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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