Lausitzer Rundschau: Folgen des Klimawandels in der Region Betroffen, nicht beschuldigt
Cottbus (ots)
Landwirte mussten schon oft als Sündenböcke für alles Mögliche herhalten. Ob Gewässerverschmutzung, Bodenerosion oder Tierkrankheiten: Zumeist wird die Schuld für solche Phänomene bei denjenigen gesucht, die die natürlichen Ressourcen intensiv nutzen, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. So sind die überwiegend skeptischen Reaktionen, die das neue Projekt zur Anpassung an den Klimawandel derzeit begleiten, zumindest zum Teil verständlich. Ihnen liegt jedoch ein Denkfehler zugrunde: Die Landwirte sollen nicht als Beschuldigte, sondern als Betroffene in das Modellprojekt einbezogen werden. Ihre Erfahrungen, die sie beim täglichen Umgang mit Boden und Wasser sammeln, sollen helfen, geeignete Strategien für die Anpassung an steigende Temperaturen und womöglich sinkende Niederschlagsmengen zu entwickeln. Das Motto lautet nicht wie schon so oft: "Jetzt sagt uns mal, wie ihr die von euch angerichteten Schäden beheben wollt", sondern: "Wir sitzen alle im selben Boot, und ihr seid noch am ehesten in der Lage, Hinweise für den besten Kurs zu geben." Die Bauern der Region sollten das Projekt also nicht aus allgemeinem politischen Frust heraus mit Missachtung strafen, sondern mitmachen. Der Nutzen kommt zunächst ihnen selbst zugute - vielleicht durch neue Anbaumethoden oder widerstandsfähigere Kulturen, die unter den veränderten Bedingungen bessere Erträge liefern. Letztlich profitiert jedoch die gesamte Gesellschaft davon, wenn die Landwirte dem Klimawandel mit innovativen Ideen die Stirn bieten.
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