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Lausitzer Rundschau: Der Steuerbetrug und die Angst Immer mehr Selbstanzeigen

Cottbus (ots)

Steuern hinterziehen macht keinen Spaß. Da muss
man wie ein Verbrecher das Geld über die Grenze schmuggeln und eine 
heimliche Doppelexistenz führen. Und dann ist da noch die ständige 
Angst, dass ein Gauner daherkommt und alles auffliegen lässt. Genau 
hier sollte der Staat ansetzen. Er sollte den Verfolgungsdruck auf 
hohem Niveau halten.
 Die diskutierte Abschaffung der Selbstanzeige wäre dabei das falsche
Mittel. So etwas gibt es, wenigstens als strafmildernde Möglichkeit, 
ja auch in anderen Bereichen und führt dazu, die Ermittlungsbehörden 
zu entlasten. Das muss man ganz pragmatisch sehen. Falsch ist nur, 
dass die Täter bisher immer genug Zeit hatten, der Strafverfolgung 
durch Selbstanzeige zu entkommen, weil die Ermittlungsbehörden sie 
stets vorher informierten, wenn sie mal wieder Listen gekauft hatten.
Das muss auch mal anders laufen, ohne große Ankündigung, sodass die 
Eingeständnisse zu spät kommen. Wird das kommuniziert, reicht es im 
Folgenden womöglich, nur so zu tun, als nahe ein großer Datensatz, um
die Leute scharenweise zur freiwilligen Nachzahlung zu treiben. So 
muss man vorgehen, unberechenbar. Das gleiche gilt für die Amnestie. 
Auch sie kann von Zeit zu Zeit sinnvoll sein, um einen Schnitt zu 
machen. Möglichst viel mit möglichst wenig Aufwand in die Kasse 
bringen und möglichst große Verunsicherung bei den Hinterziehern 
erzeugen, dass müssen die Ziele sein, die sich dann ihre Mittel 
suchen. Die Botschaft: Euer Geld ist nirgendwo sicher, außer in der 
Legalität.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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