Lausitzer Rundschau: Zum Gipfel über Nuklearsicherheit und Kanzlerin Merkel
Cottbus (ots)
Das Treffen zur nuklearen Sicherheit in Washington wird zu Recht Gipfel genannt. Staats- und Regierungschefs aus 47Ländern bemühen sich, die Gefahren durch Atomraketen, schmutzige Bomben oder anderes strahlendes Material zu minimieren. Und sie sind durchaus erfolgreich, wie die Erklärung der Ukraine zeigt, die ihr hochangereichertes Uran entsorgen will. Mit Blick auf Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt aber ein widersprüchliches Bild. Während die Weltpolitikerin über globale nukleare Gefahren redet, sind in Deutschland etliche Atomfragen ungelöst. Das derzeit gravierendste Problem ist sicher das marode Atommülllager Asse. Der Name Gorleben steht seit Jahrzehnten für die Suche und den Streit um ein inländisches Endlager für den nuklearen Restmüll aus Kernkraftwerken. Eine Entscheidung darüber ist derzeit offener den je. Ähnlich ungeklärt ist die Zukunft der deutschen Atomkraftwerke, deren Ende zumindest zeitlich besiegelt schien. Verglichen mit dem Gipfel in Washington sind das natürlich die Mühen der Ebene. Merkel würde damit jedoch einen konkreteren Beitrag zur nuklearen Sicherheit leisten, als er derzeit in den Problemfällen von Pakistan bis Nordkorea möglich scheint. Das eine zu tun, bedeutet aber nicht, das andere zu lassen. Merkels Atomkonsens darf nicht heißen Gorleben statt Teheran, sondern Dorfkneipe und Gipfelhotel.
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