Lausitzer Rundschau: Rot-rotes Debakel Nach der Landratswahl im Spree-Neiße-Kreis
Cottbus (ots)
Die SPD kann ein weiteres Debakel bei den Brandenburger Landratswahlen - zumindest im Süden des Landes - nicht verhindern. Nach dem parteilosen Siegurd Heinze in Oberspreewald-Lausitz und Christian Jaschinski, CDU-Gewinner in Elbe-Elster, versetzt nun der Christdemokrat Harald Altekrüger den einst sieggewohnten Sozialdemokraten im Spree-Neiße-Kreis einen Schock. Trotz vermeintlicher rot-roter Mehrheiten - besser Absprachen genannt - im Forster Kreistag gelingt es Altekrüger, als lachender Dritter aus dem Machtpoker hervorzugehen. Für die Spree-Neiße-SPD, für die rot-rote Zählgemeinschaft im Kreistag und die Koalition aus SPD und Linken in Potsdam ist diese Niederlage gleichermaßen fatal. Und die Parteispitzen haben sich den Misserfolg selbst zuzuschreiben: Zuerst geigt Ex-SPD-Landrat Dieter Friese den Linken nach deren Stasiverstrickungen derart die Meinung, dass er sich seine Chancen für eine Wiederwahl verbaut. Was ihn allerdings nicht daran hindert, gegen die eigene Partei anzutreten. Dann hält der durchaus chancenreiche Kreischef und Landtagsfraktionschef Dietmar Woidke sein Wort, selbst nicht gegen Friese antreten zu wollen. Und in letzter Sekunde wird den Abgeordneten der Teilzeitlehrer Andreas Petzold als ein Super-Kandidat präsentiert, der nur zähneknirschend akzeptiert wird. Wie dieses Machtgerangel in den eigenen Reihen zum Wahlsieg führen sollte, bleibt das Geheimnis der Strippenzieher im Hintergrund. Nur gut, dass sich einige rote Abgeordnete daran erinnert haben, dass es hier nicht nur um Parteien und Macht, sondern um die Zukunft des Spree-Neiße-Kreises geht. Sie haben sich gegen Parteidisziplin, für den besseren Kandidaten Altekrüger entschieden. Hut ab!
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