Lausitzer Rundschau: Ausgebremst Sparpläne bedrohen Entwicklung von Cottbuser Universität
Cottbus (ots)
Die brandenburgische Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) dürfte sich allmählich nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlen. Die Cottbuserin duldet den Zehn-Millionen-Griff in die Rücklagen der Hochschulen im Land. Ausgerechnet in ihrer Heimatstadt Cottbus steht die von den Sparplänen am stärksten betroffene Universität. Keine zweite Hochschule landesweit muss wie die Brandenburgische Technische Universität (BTU) mehr als die Hälfte ihrer Rücklage hergeben. Martina Münch hat sich bisher mit Bemerkungen zu den von Finanzminister Helmut Markov (Linke) angekündigten Sparplänen zurückgehalten. Stattdessen schickte sie ihren Staatssekretär Martin Gorholt vor, um die Notwendigkeit der Kürzungen mit Hinweis auf die Haushaltssituation des Landes zu rechtfertigen. Aber sie sind nicht zu rechtfertigen. Das zeigt sehr deutlich der Blick auf die BTU in Cottbus. Die Universität hat es verstanden, ihre Leistungsfähigkeit in Lehre und Forschung schrittweise auszubauen - dank der Möglichkeiten, die ihr der Hochschulpakt eröffnet hat. Landesmittel mussten nicht mehr ad hoc ausgegeben werden, da sie in das jeweils nächste Jahr übertragen werden durften. Gezielt und ohne Zeitdruck wurde das Geld eingesetzt, um Forschungsprojekte zu forcieren und die hervorragenden Studienbedingungen auch bei wachsenden Studentenzahlen zu erhalten. Staatssekretär Gorholt indes erweckt den Eindruck, als würde sich das verschuldete Land Brandenburg bei den Hochschulen bedienen wie bei einer Sparkasse. Als griffe man auf Erspartes zurück und als reiche auch die Hälfte noch aus. Eine Uni wie die BTU müsste aber, wird der Griff in die Hochschulkassen mit dem Haushalt im Herbst tatsächlich verabschiedet, ihre Strategie völlig neu ausrichten. Es könnte dann nur noch um den Erhalt des Erreichten gehen. Eine weitere Entwicklung der BTU hin zu einer höheren Qualität besonders der Lehre würde brutal ausgebremst. Die Klagen darüber dürften so laut sein, dass sie auch die Ministerin nicht überhören kann.
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