Lausitzer Rundschau: Am Ende hilft nur Diplomatie Zur Osterbotschaft von Papst Benedikt XVI.
Cottbus (ots)
Keine Gewalt in Libyen, stattdessen Diplomatie. Keine Toten im Mittelmeer, stattdessen ein Europa, das Flüchtlinge aufnimmt und den Menschen in Libyen humanitäre Hilfe leistet. Kein Bürgerkrieg mehr in der Elfenbeinküste, stattdessen "ein Weg der Versöhnung und Verständigung." So forderte es Papst Benedikt XVI. zum Osterfest. Sind das nur die Träumereien eines weltfremden älteren Herrn in weiß? Mit Gaddafi verhandeln - geht das überhaupt? Doch wer den Papst als weltfremd abtut, urteilt voreilig: Denn die Luftangriffe der NATO verhindern den anhaltenden Raketenbeschuss in Misurata nicht. Irgendwelche tragfähigen Lösungen des Konflikts in Libyen sind nicht in Sicht, schon gar nicht Gespräche zwischen den Rebellen und der Regierung. Auch von Vermittlern ist nicht viel zu sehen: Viele der Staaten, die dafür in Frage kämen, beteiligen sich gerade an den Luftangriffen. Soll das ewig so weitergehen? Und was die Flüchtlinge betrifft: Täglich werden in Süditalien und auf Malta neue Leichen angeschwemmt. Die Notunterkünfte quellen über. Ein Ende ihrer prekären Situation ist nicht absehbar. Da wäre es gut, würde die Welt einmal etwas stärker auf die Osterbotschaft von Benedikt XVI. hören. Denn mit seinen Positionen hat der Papst aus Bayern dieses Mal ins Schwarze getroffen, bei aller berechtigten Kritik, die es sonst an seinen öffentlichen Äußerungen gibt. Denn es darf nicht ewig so weitergehen in Libyen, der Kreislauf der Gewalt muss unterbrochen werden. Die Ursachen für Flucht und Vertreibung müssen angegangen werden. Und dabei helfen keine Bomben. Da hilft nur die Diplomatie.
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