Lausitzer Rundschau: Wie viel kostet ein See? Warum Brandenburg noch immer prüft und nicht kauft
Cottbus (ots)
Wie viel kostet ein See - der große Mochowsee oder der Schwielochsee etwa? Nach Lesart des Bundes hieß dies zunächst: so viel wie möglich. Verkauf an den Meistbietenden. Immerhin will der Bund mit dem Erlös die Kosten - wenn auch nur eine Winzigkeit - der deutschen Einheit minimieren. Doch was sind Seen aus dem DDR-Volkseigentum tatsächlich wert? Darüber streitet Brandenburg seit Jahren mit dem Bund. Auch, weil das Land mit seinem Seenreichtum - ganz im Gegensatz zu Sachsen oder Thüringen - am meisten betroffen ist. 143 Gewässer sind zum Kauf angeboten. Doch Potsdam lässt sich Zeit. Zu Recht. Denn was ein See wert ist, sieht man ihm oft nicht auf den ersten Blick an. Einträge aus der Landwirtschaft können eine Altlast darstellen. Der Sanierungsbedarf muss nach Auffassung des Landes im Kaufpreis berücksichtigt werden. Deshalb scheinen die jetzt erstellten Seen-Steckbriefe ein geeignetes Mittel, um sich mit dem Bund auf einem realistischen Preisniveau zu treffen. Prüfen und sorgsamer Umgang mit Steuermitteln statt vorschneller Kauf. Brandenburg ist gut beraten, diesen Weg beizubehalten - denn niemand weiß aus dem Stegreif, was Mochow- oder Schwielochsee wert sind.
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