Lausitzer Rundschau: Desaster wird täglich größer Finanzdebakel am neuen Flughafen BER
Cottbus (ots)
Vom Prestigeprojekt zum größten anzunehmenden Desaster. Und fast täglich wird es schlimmer: Die Pleitepiste BER und ihre ungewisse Zukunft wird die Berliner und Brandenburger noch sehr lange beschäftigen. Das ist das Einzige, was derzeit wirklich sicher über die Zukunft des Schönefelder Großflughafens gesagt werden kann. Wann der Airport wirklich öffnet, wie viel es dann gekostet haben wird, welche Probleme noch auftauchen - all das bleibt Spekulation, selbst nach der Sitzung des Aufsichtsrates am vergangenen Freitag. Unabhängig davon allerdings kann für den Landeshaushalt der kommenden Jahre schon jetzt ein Bett auf der Intensivstation reserviert werden, Beatmung inklusive. Denn das Land steht vor einem finanziellen Fiasko, ganz egal, ob die Flughafengesellschaft eines Tages in die Insolvenz geschickt wird oder ständig neue Zuschüsse benötigt. Und sogar Sachsen wird betroffen sein: Denn schließlich ist auch der Bund einer der Geschäftspartner der Flughafengesellschaft. Der Bundeshaushalt ist also auch betroffen - auch wenn die Defizite aus dem BER-Projekt dort lange nicht so spürbar sein werden, wie in den Ländern Berlin und Brandenburg. Aber wer auf eine rasche wirtschaftliche Entwicklung durch den neuen Flughafen setzt, hat ohnehin verloren. Zunächst einmal müssen die Schäden der Pleite behoben werden, und das kann dauern. Zumal es Kollateralschäden geben wird: Was kann sich ein Land, das unter den Kosten für den Flughafen ächzt, eigentlich noch in der Lausitz leisten? Dass es in den nächsten Jahren auch nur einen einzigen Bereich des Landeshaushalts geben wird, der nicht massiv mit dem Rotstift kämpfen muss, wird man angesichts des BER-Finanzdebakels jedenfalls schon heute getrost ins Reich der Sagen und Legenden weisen dürfen.
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