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Lausitzer Rundschau: Was der Dopingfall Armstrong im Leistungssport bewirken könnte

Cottbus (ots)

Die Entscheidung des Radsport-Weltverbandes, den US-amerikanischen Doping-Sünder Lance Armstrong aus allen Siegerlisten zu streichen und lebenslang zu sperren ist richtig, alternativlos, überfällig und leider dennoch nicht vollends befriedigend. Niemand wird je sagen können, welchem ehrlichen Sporthelden Armstrong da den Platz in den Geschichtsbüchern geraubt hat. Der Wunsch von Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme, das Gelbe Trikot nicht an einen der Fahrer aus der damals offensichtlich dopingverseuchten Szene weiterzugeben, ist jedenfalls bezeichnend und eine Bankrotterklärung für den Radsport der vergangenen Jahrzehnte. So bleibt für die Millionen von Zuschauern, die in der Armstrong-Ära an der Strecke oder den TV-Bildschirmen dabei waren, nur die Erkenntnis, bei einem miesen Schauspiel ihre Zeit verplempert zu haben. Dennoch könnte der Fall Armstrong dem gesamten Sport und damit auch den enttäuschten Fans immerhin einen großen Dienst erweisen. Dafür muss dieser ehemalige Held nun aber so tief wie möglich stürzen. Das heißt: Dieser Betrüger, der wie ein Mafiaboss agiert hat, darf keinen Fuß mehr in irgendeine Tür im Sportgeschäft bekommen. Er muss von den Gerichten zur Rückgabe seiner Preisgelder und zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt werden. Seine gelb-golden glänzende Fassade muss bis auf den letzten Stein zum Einsturz gebracht werden. Ja, wenn rechtlich möglich, sollte er sogar wegen seines groß angelegten Betruges hinter Gitter gebracht werden. Das wäre nämlich die beste Warnung für alle falschen Sporthelden dieser und kommender Tage. Denn wenn die sich sicher sein können, dass ihnen ihre Schandtaten auch noch Jahre später - beispielsweise mittels eingefrorener Doping-Proben und weiterentwickelter Analysemethoden - das komplette Leben ruinieren werden, dann werden sie wohl eher die Finger von den verbotenen Substanzen lassen. Bisher war die Hemmschwelle einfach nicht groß genug. Da durfte selbst ein nachgewiesener Dopingsünder wie der amerikanische 100-Meter-Sprinter Justin Gatlin wieder bei den Olympischen Spielen antreten und sich die Bronzemedaille umhängen lassen. Wenn der Fall Armstrong nun endlich dafür sorgen würde, dass die Sünder härter bestraft werden, dann hätte er wenigstens etwas Gutes gehabt.

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Lausitzer Rundschau

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