Lausitzer Rundschau: Kampf ums Geld Ärzte-Lobby will Kassensystem reformieren
Cottbus (ots)
Mit ihrem Reform-Vorstoß geht es der Bundesärztekammer vor allem darum, wenigstens das bestehende System der strikten Trennung von privater und gesetzlicher Krankenversicherung zu retten. Und in erster Linie geht es ihr natürlich ums liebe Geld. Bei den Privatversicherten ist das ärztliche Honorar nämlich höher als bei Kassenpatienten. Davon profitieren aber nur jene Ärzte, die vorrangig Privatpatienten behandeln. In zahlreichen Regionen, vor allem in Ostdeutschland, sieht die Sache jedoch anders aus. Schon deshalb spricht die Ärzte-Lobby längst nicht für alle Mediziner, wenn sie sich so sehr für den Status Quo des Kassensystems ins Zeug legt. Mehr Gerechtigkeit beim Honorar könnte es für alle Ärzte geben, wenn die unterschiedlich hohe Vergütung endlich angeglichen würde. Ärzte, die zumeist Privatpatienten behandeln, hätten dann etwas weniger. Dafür kämen Kollegen mit überdurchschnittlich vielen Kassenpatienten besser weg. Für eine Ärzte-Organisation, die bloß Pfründe verteidigt, ist so etwas freilich Sozialismus.
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