Lausitzer Rundschau: Strommarkt aus den Fugen Zur Schieflage der Energieversorgung
Cottbus (ots)
Als Initialzündung war die EEG-Umlage wichtig und richtig. Erst dadurch hat der Ökostrom einen solchen Schub bekommen. Aber jetzt, da er beginnt, den Markt zu erobern, gerät das System aus den Fugen. Weil Wind- und Sonnenstrom Einspeisevorrang genießen, also eine Abnahmegarantie haben und obendrein noch eine Preisgarantie, geraten die anderen Versorgungsstränge ins Hintertreffen. Der Betrieb von Kohle- und Gaskraftwerken lohnt sich nicht mehr, wenn sie nur noch sporadisch Strom erzeugen dürfen. Trotzdem braucht man sie, um die Versorgungssicherheit auch bei Windstille oder an trüben Tagen zu garantieren. Hinter dem Plan etlicher Energieversorger, ihre Anlagen nun stillzulegen und damit womöglich eine Stromkrise heraufzubeschwören, steckt natürlich auch eine gehörige Portion Erpressung. Die Unternehmen wollen auch eine Förderung bekommen. Eine Art Bereitstellungsumlage soll ihnen die alten Gewinnmargen wiederbringen. Gäbe die Politik dem nach, wäre die komplette Stromversorgung subventioniert. Ob Sonne, Wind, Kohle, Gas, für alles gäbe es eine Umlage. Auch für die Leitungen existiert sie ja schon. Im Ergebnis wird der Strom immer teurer und gleichzeitig die staatliche Bürokratie zu seiner Erzeugung und Verteilung immer größer. Ist dieser Wahnsinn der Preis der Energiewende? Nein. Es ist der Preis der Unfähigkeit der Politik, sich auf gemeinsame Konzepte zu einigen, die dem Markt mehr Spielraum geben. Die Parteien blockieren sich seit Langem gegenseitig. Und bis zur Bundestagswahl wird sich daran sicher nichts ändern.
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