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Lausitzer Rundschau: Nun auch Wirbel um systematisches Doping in der Bundesrepublik
Alle Fakten auf den Tisch

Cottbus (ots)

Doping und kein Ende: Wer dachte, die jüngste endgültige Entlarvung sämtlicher Tour-de-France-Helden von einst sei der Höhepunkt dieses erschütternden Kapitels gewesen, sieht sich einmal mehr eines Besseren belehrt. So soll es systematisches, staatlich gefördertes Doping quer durch alle Sportarten laut Studie nicht nur in der DDR, sondern auch in der BRD gegeben haben. Na sowas, mögen da die stets skeptischen und alles bezweifelnden Zeitgenossen unter uns breit grinsend und triumphierend denken. Allen anderen, noch immer etwas blauäugigen Sportliebhabern, wird in diesen Tagen hingegen noch der letzte Rest Naivität herausgeprügelt. Und das ist auch gut so. Es ist tatsächlich an der Zeit, dass jetzt endlich mal alle unschönen Fakten inklusive Namen auf den Tisch kommen. Beckenbauer, Breitner & Co. bei der Fußball-WM 1974 womöglich gedopt? Flächendeckende Manipulation vielleicht sogar bis in die Gegenwart? Ohne lückenlose Aufklärung all dessen und die richtigen Schlüsse werden sportliche Titelkämpfe auch künftig zur Farce verkommen. Restlose Aufklärung ist dringend nötig - entgegen den Tendenzen, das Ganze schon wieder ein bisschen herunterzuspielen. Die Funkionäre und Minister von einst waren jedenfalls schnell dabei, systematisches Doping als völlig ausgeschlossen zu bezeichnen. Und überhaupt: Ost und West seien in dieser Sache überhaupt nicht zu vergleichen. Also nicht so schlimm? Überlegen wir doch mal kurz: Bayern-Boss Hoeneß als Mega-Steuersünder, Planeten-umspannende Überwachung durch die NSA, Sprintstar Tyson Gay, der einst in Cottbus so nett in die Kameras gelächelt hat, ein Doper... Ich meine: Ausgeschlossen werden kann auf dieser Welt rein gar nichts mehr. Wer weiß, was zum Thema Doping noch alles ans Tageslicht kommt. Bei der kommenden Leichtathletik-WM dürfte es derweil nicht schaden, die sportlichen Leistungen eher verhalten zu beklatschen. Man könnte auch überlegen, ob man seine Sympathien nicht lieber jenen Athleten zukommen lässt, die es nicht in die Top fünf schaffen. Sicher ist sicher.

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