Lausitzer Rundschau: Wunsch und Wirklichkeit Verhandlung über Neuaufnahmen in die "Haasenburg"
Cottbus (ots)
Als die Misshandlungsvorwürfe gegen das geschlossene Jugendheim "Haasenburg" Anfang Juli richtig hochkochten, zog Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) die Notbremse. Keine neuen Kinder und Jugendlichen sollten in die Heime in Jessern und Neuendorf aufgenommen werden. Mit diesem Aufnahmestopp demonstrierte sie, was die Öffentlichkeit erwartete: Nicht reden, schnell handeln. Jetzt kommt jedoch heraus, die Aktion war von vornherein nur über die Sommerzeit befristet und stand offenbar juristisch auf wackligen Füßen. Spätestens Ende des Monats wird die "Haasenburg" vermutlich wieder Bewohner im geschlossenen Bereich aufnehmen können. Ähnlich sieht es mit den Forderungen von Landtagsabgeordneten nach einer schnellen Schließung der Einrichtung aus. Dieser Wunsch macht öffentlich Eindruck. In der Wirklichkeit sind hohe juristische Hürden davor aufgestellt. Eine Katastrophe? Keinesfalls. Denn die Verantwortung, Kinder in dieses Heim zu schicken, liegt bei den zuständigen Jugendämtern. Die suchen sich die Einrichtung bundesweit aus. Von ihnen und ihrer bisherigen Erfahrung mit diesem Betreiber wird abhängen, ob und wie schnell sich die "Haasenburg" wieder füllt, wenn der Aufnahmestopp fällt.
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