Lausitzer Rundschau: Duell um Europa David McAllister wird CDU-Spitzenkandidat zur Wahl im Mai
Cottbus (ots)
Hast du einen Opa, dann schick ihn nach Europa. Diese ketzerische Weisheit hat in der Vergangenheit oft zugetroffen, wenn die Parteien verdiente, aber auch ausgediente Spitzenfunktionäre auf ihr letzte, politische Reise nach Brüssel oder Straßburg geschickt haben. Im Falle David McAllister ist das anders: Die CDU holt für die Europawahl einen ihrer Versiertesten zurück aus der politischen Versenkung. Aus gutem Grund: So viele ambitionierte Talente hat die Union nicht mehr, nachdem eine ganze Reihe von Ministerpräsidenten abgetreten ist oder abtreten musste. Und mit dem 43-jährigen McAllister kommt nach der Berufung des neuen CDU-Generalsekretärs Peter Tauber erneut einer der Jüngeren in der Partei zum Zuge. Diese Gruppe hat sich schließlich in den vergangenen Monaten zu oft von Angela Merkel missachtet gefühlt. Damit wird für den in Niedersachsen wahrlich unglücklich gescheiterten Politiker die Tür wieder geöffnet - zurück an Merkels Hof. Das kann ja nur McAllisters eigentliches Ziel sein. Über den Umweg Europa freilich. Wenn er als Spitzenkandidat die Wahl nicht vergeigt. Denn auf der anderen Seite bietet die SPD mit dem derzeitigen Präsidenten des Europaparlaments, Martin Schulz, einen ausgewiesenen und anerkannten Europapolitiker auf, der sogar die Chance hat, EU-Kommissionspräsident zu werden. Schulz ist ein sozialdemokratischer Kandidat von erheblichem Gewicht. Während die Große Koalition in Berlin noch verzweifelt ihre Harmonie sucht, zeichnet sich somit für den Mai schon ein überaus spannendes und hartes Duell ab: Auf der einen Seite der Menschenfischer McAllister, auf der anderen Seite der eher spröde wirkende, aber Vollblut-Europäer Schulz. Ausgang offen.
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