Lausitzer Rundschau: Zielscheibe Meinungsfreiheit - Zu den Angriffen auf die LAUSITZER RUNDSCHAU
Cottbus (ots)
Neonazis sehen im Medienhaus der LAUSITZER RUNDSCHAU offenkundig ihren Feind. Zwei Attacken auf zwei verschiedene Büros in wenigen Tagen - das lässt wenig Interpretationsspielraum zu. Wundern tut das niemanden im Medienhaus: Schon vor der Attacke auf die Lokalredaktion im Spremberg vor zwei Jahren war die RUNDSCHAU nicht müde geworden, ihre Inhalte in aufklärerischer Absicht zu publizieren. Dafür steht das Haus: Ein Marktplatz der Informationen und Diskussionen. Offen für alle, die mehr wissen wollen, die sich austauschen, die sich intellektuell auseinandersetzen wollen. Dieser Marktplatz setzt Freiheit und Mitbestimmung, Vielseitigkeit und Toleranz voraus. Das alles wiederum sind Eigenschaften, die auf menschlicher Stärke und Mündigkeit basieren. Merkmale, über die Rechtsextremisten nicht verfügen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Neonazis wie nervige Kinder im Sandkasten mit Dreck schmeißen, während andere friedlich miteinander spielen. Diskussionsfreudig ist hingegen die Redaktion der RUNDSCHAU. Wir denken intensiv über die Frage nach, wie wir mit dem Thema Rechtsextremismus umgehen sollen. Neonazis sind in ihrer persönlichen Entwicklung nicht weit gekommen. Wenn sie voller Hass Parolen auf Wände und Fenster schmieren, wollen sie infantile Aufmerksamkeit. Gleichzeitig sind sie zu feige, sich öffentlich zu stellen. Vor diesem Hintergrund taucht die Frage auf, ob nicht jede Zeile, die eine Redaktion diesem kriminellen Menschentyp widmet, nicht zu viel ist. Weil damit den Tätern tatsächlich jene Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verlangen. Andererseits ist der Rechtsextremismus nichts, was auch nur im Ansatz verharmlost oder gar verheimlicht werden dürfte. In der Redaktion haben wir uns deshalb dafür entschieden, das Thema offensiv, aber sachlich voranzutreiben. Wenn das Medienhaus auf diese Weise dazu beitragen sollte, die Diskussion über den Umgang mit extremistischen Spielverderbern zu bereichern, hätten wir schon viel erreicht.
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