Lausitzer Rundschau: Nichts als ein böses Verbrechen Massenmord bleibt Massenmord - auch unter religiösem Deckmantel
Cottbus (ots)
Es ist beinahe unmöglich, über ein Massaker zu schreiben, dem weit mehr als 100 Kinder zum Opfer fielen. Das Blutbad in einer Schule in Pakistan sprengt alle Vorstellungskraft und schmerzt viel zu tief, als dass sich auf Anhieb auch nur ein einziges vernünftiges Wort zu diesem Terrorakt finden könnte. Es ist, als habe der Teufel persönlich in Peshawar gewütet. Und dennoch müssen Worte zur Beschreibung des Unbeschreibbaren gefunden werden. Ein solches Verbrechen muss begreifbar werden, damit es nicht folgenlos bleibt. Verantwortlich gemacht werden Taliban-Krieger aus Afghanistan. Wer sich jemals mit den großen Religionen der Welt vertraut gemacht, fragt sich, was sich dahinter tatsächlich verbirgt. Mord und Massenmord passt zum Islam genauso wenig wie zu irgendeiner anderen Weltreligion. Für Christen ist es das berühmte fünfte Gebot ("Du sollst nicht töten"), während der Koran - das wichtigste Buch der Moslems - die Gläubigen warnt, dass die Tötung eines Menschen von Gott genauso gewertet werde wie die Tötung der gesamten Menschheit. Und die Rettung eines einzigen Menschenlebens der Rettung der gesamten Menschheit gleichkäme. Gerade in diesen Tagen, wo es manch einer fast schon schick findet, das Abendland auf den Straßen von Dresden vor dem Islam zu retten, ist es angebracht, genauer hinzusehen und nachzudenken. Die fatale Gedanken-Falle steht weit offen, und mit Blick auf das schreckliche Verbrechen ist es nur ein assoziativer Sprung des trügerischen Verstandes, jeden der anderthalb Milliarden Moslems in Verbindung mit Mord und Grausamkeit zu bringen. Es wird Zeit, kriminell zu nennen, was kriminell ist. Es wird Zeit, Mördern den Deckmantel der Religiösität wegzureißen. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Irre, Mörder und Psychopathen ihre Untaten rechtfertigen, indem sie sich als Mitglieder einer globalen Wertegemeinschaft ausgeben. Das gab es auch schon in anderen Jahrhunderten. Tatsächlich handelt es sich um Verbrecher, die Freude daran haben, sadistisches Unheil über die Menschheit zu bringen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell