Lausitzer Rundschau: Farce eines Gesprächsversuches Zur Auseinandersetzung von AfD und dem Zentralrat der Muslime
Cottbus (ots)
Das geplante Treffen des Zentralrats der Muslime mit der AfD-Spitze klingt nach Gesprächsbereitschaft, doch das ist es nicht. Es ist Show von beiden Seiten, mittlerweile hochgejazzt zum Staatsereignis. Fehlt nur eine Live-Übertragung am Montag. Es gibt in Wahrheit seitens der AfD nichts zu erklären und seitens der Muslime nichts zu demaskieren. Alles liegt klar auf dem Tisch. Die Rechtspartei hat auf ihrem Parteitag in Stuttgart beschlossen, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Und der Beschluss war genauso gemeint, wie er lautet. Gegen die nachgeschobene Erklärung von AfD-Sprecherin Petry, es gehe nur um den politischen Islam, sprechen zum Beispiel die jüngsten Aktivitäten der thüringischen AfD. Sie mobilisiert gerade gegen den ersten Moschee-Bau des Landes einen Mob, von dem sie genau weiß, dass er es im Zweifel beim bloßen Demonstrieren nicht belassen wird. Der Moscheebau sei "Teil eines langfristigen Landnahmeprojektes", erklärt die Partei als parlamentarischer Arm der Bewegung. Da wird Widerstand fast zur Pflicht. Oder Parteivize Beatrix von Storch, die vom Zentralrat der Muslime, als handele es sich um Fremde, auftrumpfend fordert, er solle erst mal beweisen, dass er das Grundgesetz anerkenne. Warum nicht sie selbst? Der Anti-Islamismus ist für die AfD kein Nebenthema, er ist seit Stuttgart neben der Ablehnung von Flüchtlingen ihr zentrales Anliegen schlechthin. Da gibt es nichts zu besprechen. Die deutschen Katholiken haben die prinzipiellen Unvereinbarkeiten erkannt und die Strippenzieher der AfD nicht zum Katholikentag eingeladen. Warum ihnen eine Bühne geben? Auch die deutschen Muslime sollten sich und uns die Farce eines Gesprächsversuchs ersparen.
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