Lausitzer Rundschau: Die Freiheit verteidigen Der neuerliche Terroranschlag in London
Cottbus (ots)
Nicht erst seit dem neuen islamistischen Terroranschlag in London zu Pfingsten treibt viele Menschen - Experten und Laien - eine Sorge um. Wie können öffentliche Plätze und große Feste vor Angriffen geschützt werden? Die Antwort darauf kann nur lauten: im Zweifel mit größerem Aufwand. Vor der Bluttat von London hat die deutsche Polizei das Gelände von "Rock am Ring" in der Eifel zeitweise geräumt - wegen Terrorverdachts gegen drei Mitarbeiter. Obwohl das nervt, können Musikfans und Veranstalter froh sein, dass Sicherheitsexperten so sensibel reagieren. Natürlich feiern Aktive und Zuschauer beim Turnfest und beim Karneval der Kulturen in Berlin unter verschärfter Aufsicht. Rucksackkontrollen, Leibesvisitationen, der Einsatz von mehr Sicherheitsleuten: das ist Alltag. Denn dass nicht alles für die Sicherheit getan worden sei, will niemand verantworten. Schon gar nicht kurz vor Wahlen. Das erklärt, warum sich die britische Premierministerin Theresa May, die einst bei der Polizei sparte, überzieht und ankündigt, den radikalen Islamismus auszurotten. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) macht sich derweil lächerlich, weil er islamismusverdächtige Kinder vom Verfassungsschutz beobachten lassen will. Dennoch wird klar: Mit der Terrorgefahr zu leben, bedeutet Einschränkungen. Und gegen Gefährder müssen die Behörden handeln. Wie in Sachsen, wo ein Verdächtiger (24) nach Marokko ausgeflogen worden ist. Rock-am-Ring-Organisator Marek Lieberberg kritisiert, dass Muslime sich bisher zu wenig öffentlich von islamistischen Gewaltverbrechern distanzierten. Da ist etwas dran. Die Freiheit unserer Gesellschaft ist für alle da. Also sollten alle, die davon profitieren, bereit sein, sie zu verteidigen.
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