Pressestimmen: Rürup-Vorschlag zur Pflegeversicherung
Cottbus (ots)
Es mag Zufall sein, dass die Rürup-Kommission mit ihren Vorschlägen zur künftigen Finanzierung der Pflegeversicherung in die aktuelle Debatte um einen Sparbeitrag der Rentner hineinplatzte. In der Summe ist der Eindruck verheerend. Noch steht nicht fest, ob die Ruheständler im kommenden Jahr eine Nullrunde ertragen müssen. Dafür wird aber kräftig über weitere Lasten philosophiert. Und die Regierung lässt der Verunsicherung freien Lauf. So darf man mit der älteren Generation nicht umgehen. Die jüngsten Ideen der Rürup-Kommission sind in diesem Zusammenhang allerdings noch das kleinere Übel. Zumindest für die heutige Rentnergeneration. Die Vorschläge werden, wenn überhaupt, erst am Ende des Jahrzehnts zum Tragen kommen. Dann allerdings könnte es für viele bitter werden. Denn ein erhöhter Pflegebeitrag wäre beileibe nicht das Einzige, was die Ruheständler zu schultern hätten. Längst ist eine weitere Anhebung ihrer Krankenkassenbeiträge in Sicht. Darüber hinaus sollten die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts nicht in Vergessenheit geraten, wonach alle Alterseinkünfte in Zukunft der Steuer unterliegen. Schon deshalb sind die Modellrechnungen der Rürup-Kommission irreführend. Die jüngere Generation muss sich auf bislang ungekannte Belastungen im Alter einstellen, die nur durch private Vorsorge abzufedern sind. Der Vorschlag zur Pflegeversicherung ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber die Grundrichtung stimmt: Sollen die Arbeitskosten in einer alternden Gesellschaft nicht davonlaufen, müssen auch die Rentner stärker als bisher für ihre Betreuung in die Pflicht genommen werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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