Pressestimmen: Koalitionskrise in NRW
Cottbus (ots)
Nach sechs Wochen Palaver auf offener Bühne hat Ministerpräsident Peer Steinbrück das Theater rot-grüner Unzulänglichkeit in Nordrhein- Westfalen beendet. Es war eine schlechte Inszenierung, mit einem zeitweise irrlichternden Hauptdarsteller, der in Ermangelung eines durchdachten Konzeptes einfach drauflos improvisierte und sich dabei ziemlich blamiert hat. Jetzt ist die Regierungskrise im größten Bundesland offiziell beigelegt - bis zum nächsten Knatsch. Ein Schauspiel ohne Beispiel in der Republik. Eigentlich wollte Steinbrück, der spröde Nachfolger des Managertyps Wolfgang Clement, den Durchmarsch zur sozialliberalen Koalition wagen, um die grünen Plagegeister los zu werden. Erreicht hat er das glatte Gegenteil: Die Grünen gehen gestärkt aus dem Konflikt hervor und haben ihre alten Forderungen - Aus für Metrorapid, Abbau der Kohlesubventionen - auch noch durchsetzen können. Immerhin ist es Steinbrück gelungen, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern: Der Tiger, der als Bettvorleger landete, hat jetzt einen Namen. Was bleibt, ist ein "Düsseldorfer Signal", das den Bürgern schrill im Ohr klingt. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat das Schlimmste - den Koalitionsbruch - noch einmal abwenden können, doch das rot- grüne Image, mit dem es ohnehin nicht zum Besten bestellt ist, hat weiteren Schaden genommen. Gut möglich, dass das verstörte Publikum an Rhein und Ruhr beim nächsten Urnengang einer anderen Farbkombination den Vorzug gibt.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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