Pressestimmen: Dramatischer Mitgliederschwund bei der IG Metall
Cottbus (ots)
Die einst so stolze Indus-triegewerkschaft Metall verliert Mitglieder wie nie zuvor. Hatten ihr im vergangenen Jahr insgesamt 66 000 Gewerkschafter den Rücken gekehrt, so sind es von Januar bis Juli 2003 schon 87 000. Es kann sogar noch schlimmer kommen. Da die Gewerkschaftsmitglieder eine sechswöchige Kündigungsfrist zum Quartalsende einzuhalten haben, steht das dicke Ende womöglich noch bevor. Anzunehmen, dass der Gewerkschaftsspitze eine satte Quittung für den seit Juni tobenden Machtkampf und das Versagen der gesamten Führungsmannschaft präsentiert wird. Wie bei anderen Gewerkschaften lässt sich der Mitgliederschwund selbstverständlich auch auf den Abbau von Arbeitsplätzen in der Branche oder die Altersstruktur der Gewerkschafter zurückführen. Nur kommt bei der IG Metall das klägliche Versagen beim Streik für die 35-Stunden-Woche im Osten erschwerend hinzu. Wer das negiert, lügt sich selbst in die Tasche. Der Gewerkschaftstag an diesem Wochenende muss daher reinen Tisch machen. Er darf sich nicht nur mit Personalien befassen, sondern muss wenigstens ansatzweise die Weichen für eine inhaltliche Diskussion stellen. Nur dann wird sie gestärkt aus der schwersten Krise seit ihrem Bestehen herauskommen. Nur dann hat es Sinn, Mitglied der Gewerkschaft zu bleiben oder wieder zu werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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