Lausitzer Rundschau: Zu Frankfurter Buchmesse/BilanZ: Ach, lasst sie doch!
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Frankfurter Buchmesse/Bilanz:
Ein Gedankenspiel beim Verlassen der 55. Frankfurter Buchmesse, die gestern beendet wurde: Stell dir vor, Bohlen würde lesen und keine (r) ginge hin. Oder Naddel läse oder Verona oder Effe oder Boris oder Daniel. Ihre Bücher würden überflüssig. Keiner druckte sie. Manch einer atmete auf. Anderen aber fehlte etwas. Sie rennen hin. Nicht sehr viele. Viele aber doch. Und immer wieder. Und während der Frankfurter Buchmesse. Das ist das Phänomen von Klatsch, Knatsch, Tratsch und Quatsch. Ach, lasst sie doch! Wo Angebot und Nachfrage zum Regulativ werden, entstehen auch Bücherberge, die rasch abschmelzen. Nicht so sehr wahrhaft gebraucht, sind sie doch halt gefragt. Daran erkennt man den Warencharakter der Bücher. Ihren wahren Charakter, ihre Möglichkeit nämlich, uns unterhaltend das Leben zu verschönern und zu bereichern, uns zu helfen und zu beraten, ist anderen Büchern eigen, der Mehrzahl der 335000 gezeigten Titel von 6638 Ausstellern aus 102 Ländern. Mindestens 273000 Besucher kamen innerhalb von sechs Tagen, um sich faszinieren zu lassen. Der Kleine Prinz hat allemal so viele Anhänger wie der Kleine Feldbusch. Diese Vielfalt ist immer besser als jedwede Einfalt oder (verweigerte) Druckgenehmigungen wie im DDR-Literaturbetrieb.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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