Lausitzer Rundschau: Die Schweiz nach der Wahl
Cottbus (ots)
Sie sind zu Recht stolz auf ihre eigene, besondere Geschichte, die Eidgenossen. Als rundherum in Europa Fürstenwillkür das Leben der Menschen bestimmte, haben sie das erste demokratische Gemeinwesen aufgebaut. Fürchterliche Kriege blieben ihnen erspart und der Wohlstand wuchs stetig. Die Außenwelt hat sich darüber gewundert, wie in Bern Politik gemacht wird. Seit Jahrzehnten regierte dort eine übermächtige Koalition der großen Parteien und verteilte einträchtig die Posten. Jetzt allerdings hat der Rest Europas die Alpenrepublik infiziert. Was Le Pen in Frankreich und Haider in Österreich vormachten, gelang am letzten Wochenende Christoph Blocher bei den Wahlen zum Nationalrat. Mit seinem Appell an die Ängste der kleinen Leute wurde er zum ernst zu nehmenden Störenfried. Nun sind seine Gesinnungsgenossen in den Nachbarländern mit ihren wütenden Forderungen nach Abgrenzung und nationaler Eigenständigkeit schon nicht sehr weit gekommen. Und auch die Schweizer Demokratie wird mit Herrn Blocher fertig. Denn nach wie vor werden dort alle wichtigen Fragen in direkten Volksentscheiden gelöst. Und die Nachfahren Wilhelm Tells haben dabei immer wieder bewiesen, dass sie in ihrer großen Mehrheit von allzu radikalen Lösungen nichts halten.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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