Lausitzer Rundschau: Neuregelung ärztlicher Bereitschaftsdienste
Cottbus (ots)
Wer die Entwicklung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Gebieten der Region seit längerer Zeit beobachtet, kann nicht überrascht sein. Immer weniger Mediziner müssen immer mehr Patienten betreuen, auch im Bereitschaftsdienst. Dass das nicht ewig so weitergeht, war absehbar. Die Kassenärztliche Vereinigung in Brandenburg versucht jetzt einen klaren Schnitt. Die Dienstbereiche werden vergrößert, ihre Anzahl halbiert. Das heißt: Künftig sind nur noch halb so viel Ärzte pro Schicht im Notfalldienst unterwegs. Ob das entgegen den Beteuerungen der Kassenärztlichen Vereinigung nicht doch zu Lasten der Patienten geht, bleibt abzuwarten. Eine Gefahr besteht zweifelsfrei. Vielleicht wird künftig in der Region häufiger der Rettungsdienst gerufen, weil man auf den Notarzt nicht warten kann oder will. Das wäre jedoch nur eine Verlagerung des Problems, keine Lösung. An Sachsen wird diese Entwicklung nicht vorbei gehen, auch wenn die Kassenärtzliche Vereinigung im Freistaat derzeit noch keinen Handlungsbedarf sieht. Auch dort hat das Praxensterben im ländlichen Raum begonnen, weil der ärztliche Nachwuchs fehlt. Ob sich das jetzt beschlossene Brandenburger Modell bewährt oder noch Änderungen notwendig sein werden, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Fest steht nur eines: Der Landarzt, der selbstlos Tag und Nacht für seine Patienten unterwegs ist, gehört endgültig der Vergangenheit an. Dazu ist die alltägliche Arbeitsbelastung der niedergelassenen Mediziner inzwischen viel zu hoch.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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