Lausitzer Rundschau: Die Beziehungen USA-Iran nach dem Erdbeben
Cottbus (ots)
Leider bedurfte es erst zehntausender Erdbeben-Toter, damit in die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran Bewegung kommt. Mit zunehmendem zeitlichen Abstand und dem Verblassen der ersten Bilder aus Bam gewinnen aber auch wieder die alten Reflexe die Oberhand über die menschlichen Reaktionen der ersten Tage. Dass es anders geht, haben beide Seiten gezeigt. Während einerseits Washington schnell Hilfe in ein Land auf der "Achse des Bösen" entsandte, versperrte Teheran Helfern des "großen Satans" nicht den Weg ins Land. Offenbar ist aber das Misstrauen noch mindestens genauso groß wie der Wille zur Veränderung. Amerikas Forderungen, der Iran müsse sein Streben nach Massenvernichtungswaffen aufgeben und Terroristen ausliefern, erinnern in fataler Weise an bis heute unbewiesene Vorwürfe gegen den Irak. Genauso wenig nachzuvollziehen sind anti- amerikanische Hasstiraden beim gestrigen Freitagsgebet in iranischen Moscheen. Die Hoffnungen, die die Annäherung auf den Erdbeben-Trümmern nährt, sind größer als die Gefahren, die beide ineinander sehen. Es ist jetzt an den politisch und religiös Mächtigen, diese Chancen zu nutzen. Verbale Scharmützel aus dem Weißen Haus und aus Moscheen sind dafür wenig nützlich. Bilder von gemeinsam helfenden iranischen und amerikanischen Ärzten - wie in diesen Tagen aus Bam zu sehen - schon eher.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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