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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Die Hutton-Untersuchung in Großbritannien

Cottbus (ots)

Mit dem Tod des britischen Waffenexperten Kelly
wurde die Diskussion um Großbritanniens Irak-Politik in den Medien
des Landes zur menschlichen Tragödie. Wer an ihr die Schuld trägt,
sollte in guter britischer Tradition ein unabhängiger Richter
herausfinden. Tony Blair, dem angeschlagenen Premierminister, sei
nichts vorzuwerfen im Zusammenhang mit dem Tod von David Kelly,
stellt Richter Hutton fest. Nun bedeutet der Bericht allerdings
keinesfalls das Ende des Streits um die Beteiligung des Landes am
Feldzug im Irak. Und man kann mit einigem Recht auch froh über dieses
Ergebnis sein. Denn es wäre absurd gewesen, wäre Blair über den
Selbstmord eines britischen Beamten gestürzt. Im Irak sind Dutzende
britischer Soldaten gestorben, aber auch Hunderte von Kindern und
unbewaffneten Männern und Frauen. Dies sind die großen menschlichen
Tragödien des Krieges. Die Zukunft des Irak wird uns Hinweise darauf
geben, wie wir den Tod so vieler Menschen bewerten sollen - und
letztlich auch den von David Kelly. Richter Hutton hat in seinem
Bericht allerdings die BBC, die weltweit respektierte Rundfunkanstalt
des Landes, kritisiert. Dabei waren deren unhaltbare Unterstellungen,
die der Richter ihr vorhält, überflüssig. Wir wissen heute, dass die
Geheimdienstberichte über das Waffenpotenzial des Irak falsch waren.
Der Vorwurf aber, sie seien gefälscht worden, konnte auch bislang
nicht belegt werden. Journalisten geht es offenbar auf der Recherche
nach einer Sensationsgeschichte manchmal nicht anders als Politikern
beim Suchen nach Kriegsgründen. Es bleibt zu hoffen, dass die Presse
etwas lernt aus dieser Geschichte und die Politik sich nicht
selbstgerecht zurücklehnt und freigesprochen fühlt.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Lausitzer Rundschau

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Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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