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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Neuer Skandal in der Nürnberger Arbeitsagentur

Cottbus (ots)

Mit der schönen Internet-Welt sollte hier zu Lande
auch die passgenaue Vermittlung von Arbeitsplätzen auf Trab kommen.
Doch das ehrgeizige Projekt erweist sich immer mehr als Fass ohne
Boden. Die Kosten laufen aus dem Ruder und möglicherweise steckt
dahinter auch kriminelle Energie. Kurzum, auf der "größten Baustelle"
von Bundeskanzler Gerhard Schröder geht es wieder einmal drunter und
drüber. Damit steht die rot-grüne Bundesregierung erneut vor einem
politischen Scherbenhaufen. Das ist das traurige Fazit des jüngsten
Skandals der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit. Schlechter hätte
der Start für ihren frisch gebackenen Chef Frank Weise wahrlich nicht
ausfallen können. Ein kleiner Trost besteht immerhin darin, das Weise
offenbar mit dem eisernen Besen kehrt. Anders als unter seinem
selbstgerechten Vorgänger Florian Gerster wurden in Nürnberg umgehend
personelle Konsequenzen gezogen. Ob die Abberufung des Projektleiters
ausreicht, darf allerdings bezweifelt werden. Nicht nur beim
zuständigen Agentur-Vorstand Heinrich Alt stellt sich die Frage nach
der Verantwortung. Auch Weise selbst muss sich fragen lassen, ob er
als früherer Finanzaufseher in der Nürnberger Führungsetage gänzlich
ahnungslos gewesen sein soll. Der vereinbarte Finanzrahmen für den
"virtuellen Arbeitsmarkt" platzte schließlich schon vor dem Start des
Projekts aus allen Nähten. Außerdem ist da eine unrechtmäßige
Auftragsvergabe, die dem gleichen verhängnisvollen Muster folgt wie
seinerzeit bei Gerster. Gut möglich, dass noch weitere düstere
Kapitel aus der Nürnberger Arbeitsverwaltung ans Licht kommen. Der
Sumpf, so scheint es, ist längst noch nicht trocken gelegt. Besonders
die Arbeitslosen werden es mit Verbitterung zur Kenntnis nehmen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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