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Lausitzer Rundschau: Israels Ministerpräsident droht Korruptionsklage/ Es wird eng für Scharon

Cottbus (ots)

Wenn Ariel Scharon stolpert - dann nicht wegen
seines Rückzugsplanes. Nicht wegen der skrupellosen
Vergeltungsschläge und der rücksichtslosen Liquidierungsaktionen
gegenüber den Palästinensern. Scharon stolpert über die
Amtsmissbrauchs- und Korruptionsskandale, in die er verwickelt ist.
Er ist, notabene, nicht der Einzige. Doch er ist wegen seiner
Machtposition einzigartig. Genauso werden die politischen
Auswirkungen sein, wenn es zur Anklageerhebung kommen sollte. Würde
er zum Rücktritt gezwungen, käme mit Benjamin Netanjahu - sein
höchstwahrscheinlicher Nachfolger - ein Politiker wieder an die
Spitze, der selbst während seiner früheren Amtszeit einen
ungebremsten Machtgenuss bis an die Grenze der Kriminalität
zelebrierte. Scharon hat eine ideologische und politische Wende
vollzogen: Vom Siedlerpatron zum einsichtigen Siedlungsräumer und
Teilrückzugsplaner. Er hat zwar noch nichts von seinen Plänen
umgesetzt. Doch schon der Mut, solche Ideen offen auszusprechen,
sollte anerkannt werden, denn er schafft eine neue und unumstößliche
politische Wirklichkeit, wie Netanjahu feststellte. Der gleiche
Politiker könnte sich bald mit der Umsetzung der Pläne konfrontiert
sehen, gegen die er erhebliche Vorbehalte vorbringt. Politisch wäre
demnach ein Verbleiben Scharons im Amt vorläufig wünschenswert, denn
nur er kann die von ihm vollzogene Wende zu einer der Regierung und
damit der Politik Israels machen. Eine Anklageerhebung gegen ihn und
sein Sturz wiederum würden notwendige Zeichen setzen gegen den
weiteren Verfall der öffentlichen Moral und damit des jüdischen
Staates schlechthin.eilrückzugsplaner. Er hat zwar noch nichts von
seinen Plänen umgesetzt. Doch schon der Mut, solche Ideen offen
auszusprechen, sollte anerkannt werden, denn er schafft eine neue und
unumstößliche politische Wirklichkeit, wie Netanjahu feststellte. Der
gleiche Politiker könnte sich bald mit der Umsetzung der Pläne
konfrontiert sehen, gegen die er erhebliche Vorbehalte vorbringt.
Politisch wäre demnach ein Verbleiben Scharons im Amt vorläufig
wünschenswert, denn nur er kann die von ihm vollzogene Wende zu einer
der Regierung und damit der Politik Israels machen. Eine
Anklageerhebung gegen ihn und sein Sturz wiederum würden notwendige
Zeichen setzen gegen den weiteren Verfall der öffentlichen Moral und
damit des jüdischen Staates schlechthin.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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