Lausitzer Rundschau: Zu Antisemitismus/Berliner Konferenz: Ein Übel
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Antisemitismus/Berliner Konferenz:
Die OSZE-Konferenz in Berlin hat ein deutliches Zeichen gesetzt: Antisemitismus ist eines der Übel der Gegenwart und gefährdet das friedliche Zusammenleben der Menschen weitaus stärker, als bislang geglaubt. Es muss etwas getan werden und zwar schnell. Nur was? Die Antwort darauf fällt in der Tat schwer. Appelle sind ein Instrument; vielleicht im ersten Augenblick ein eher bescheidenes. Man sollte jedoch nicht unterschätzen, wie wirksam es sein kann, wenn gegen dumpfe Vorurteile Bewusstsein hergestellt wird. Und das ist der OSZE-Konferenz zweifellos eindrucksvoll gelungen. Just zu einem Zeitpunkt, wo die Aufnahme von zehn neuen Mitgliedsstaaten in die Europäische Union kurz bevorsteht. Nicht wenige Experten befürchten nämlich, dass die Erweiterung tief verwurzelten Antisemitismus nach Europa importiert. Deswegen ist der Termin der zweitägigen Konferenz gut gewählt. Neben den vielen Reden mit ihren richtigen und wichtigen Botschaften war es Bundespräsident Johannes Rau, der mit seinen Worten besonders hilfreiche Akzente gesetzt hat - wie schon so oft bei heiklen und schwierigen Themen. Niemand darf vor Antisemitismus oder Fremdenfeindlichkeit die Augen verschließen. Und auch damit hat Rau Recht: Man darf Israel und israelische Politik kritisieren, nur auf die Art und die Worte kommt es wahrlich an. Denn Antisemitismus versteckt sich leider allzu gerne hinter der Kritik am jüdischen Staat.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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