Lausitzer Rundschau: Fälschung bei letzter DDR-Kommunalwahl vor 15 Jahren
Cottbus (ots)
Vor 15 Jahren riskierten Bürgerrechtler in der DDR berufliche Nachteile und Schikanen. Sie wiesen in Cottbus und anderen Städten nach, wie viele Bürger es wagten, sich dem Zettelfalten an der Wahlurne zu verweigern. Dabei ging es aus heutiger Sicht um wenig. Ob ein oder fünf Prozent Nein-Stimmen, der Wahlsieg der Kandidaten der Nationalen Front war sicher. Doch der Nachweis der Wahlfälschung war ein wichtiger Schritt zum Ruf nach freien Wahlen, der auf den Montagsdemonstrationen erschallte. Und heute? Bei der Kommunalwahl im vorigen Jahr stimmte in Cottbus nur jeder dritte Wahlberechtigte ab. In anderen Orten sah es kaum besser aus. Gewiss gibt es viele Gründe über Politiker verärgert zu sein. Doch wer nicht wählt, kann in der Demokratie auch nicht für Veränderung sorgen. Selbst ein Votum gegen alle Kandidaten ist deshalb besser, als zu Hause zu bleiben. Sich einfach zu verweigern, ist der einfachste Weg, so wie früher das Wahlzettelfalten. Nächsten Monat sind Europawahlen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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