Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Energiekonferenz in Bonn beendet
Cottbus (ots)
Selten hatte eine große Umweltkonferenz so viel greifbaren Aktualitätsbezug wie das 154-Staaten-Treffen in Bonn. Während die Benzinpreise an den Tankstellen auf ungeahnte Höhen kletterten, präsentierten sich vor dem ehemaligen Bundestag am Rhein Solarautos, Sonnenkollektoren und andere regenerative Energieträger. Doch die Veranstaltung erschöpfte sich beileibe nicht in schöner Symbolik. In ihrer politischen Erklärung bekennen sich die Teilnehmer klar zum verstärkten Ausbau von Wind-, Sonnen- oder Wasserkraft. In einem gemeinsamen Aktionsprogramm wurden dazu mehr als 160 konkrete Projekte festgelegt. Selbst umweltpolitisch wenig ambitionierte Staaten wie China oder Ägypten sitzen hier mit im Boot. Sicher lässt sich trefflich darüber streiten, ob das Glas nach den viertägigen Beratungen nun halb voll oder halb leer ist. Vom praktisch substanzlosen Weltgipfel vor zwei Jahren in Südafrika hebt sich Bonn jedenfalls wohltuend ab. Zweifellos lässt sich die Energiewende hin zu erneuerbaren Quellen nicht von heute auf morgen organisieren. Zum einen ist dafür viel Geld erforderlich und zum anderen ein Umdenken in den Köpfen. Die Klage über hohe Spritkosten hier zu Lande wird lautstark geführt - wer in diesen Tagen deutsche Autobahnen nutzt, verspürt davon allerdings herzlich wenig. Der Zwang zur Entwicklung alternativer Energieträger wird freilich auch von den internationalen Rahmenbedingungen diktiert. Die Terroranschläge gegen den Erdölstaat Saudi-Arabien haben die Verwundbarkeit der globalen Energiequellen deutlich werden lassen. Wenn die Bonner Konferenz dazu beigetragen hat, dass sich einst belächelte Windräder oder Solaranlagen zu ernsthaften Alternativen in der Energieversorgung mausern können, ist schon viel gewonnen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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