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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Zu Lausitz/Abfalltourismus: Schuss in den Ofen

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Lausitz/Abfalltourismus:
Thermische Entsorgung klingt gut. Wer wird nicht gerne seine
Sorgen los? Doch in der TA Lauta bei Hoyerswerda, die jetzt als erste
derartige Anlage in Sachsen ihren Betrieb aufgenommen hat,
verschwindet leider nichts. Der Müll wird dort zwar verbrannt. Doch
weg ist er nicht. Er verwandelt sich bloß in Energie, Rauch,
Rauchgasrückstände und Schlacke. Was Müllverbrennungsanlagen trotz
moderner Technik durch die Schornsteine weiträumig verteilen, sind
nach wie vor tausende Tonnen Schadstoffe, die keine Schranken kennen.
Gesund kann das trotz gegenteiliger Bekundungen nicht sein. Die
Müllverbrennung löst keine Probleme. Sie verlagert sie nur.
Umweltpolitisch macht sie wenig Sinn. Denn wer als Lausitzer Müll
vermeidet, ist möglicherweise jetzt der Dumme, weil der regionale
Abfallverband den TA-Betreibern vertraglich zugesichert hat, eine
Mindestmenge Unrat zu liefern. Karrt er weniger nach Lauta, muss er
trotzdem für die Gesamtmenge zahlen. Wer ökologisch vernünftig
handelt, wird bestraft. Überdimensionierte Müllverbrennungsanlagen
wie die in Lauta, in Schwarze Pumpe, in Magdeburg-Rothensee oder in
Zorbau in Sachsen- Anhalt fordern nachgerade die Produktion von
Abfall heraus, auf das sich das Ganze wirtschaftlich rechnet.
Voraussichtlich werden jetzt wieder wie zu DDR-Zeiten
Müllauto-Kolonnen die Straßen verstopfen. Da können sich die Bürger,
die vor dem Bau solcher Anlagen gewarnt hatten, nur noch verschaukelt
fühlen, zumal die Politik sie über die Folgekosten im Unklaren lässt.
Die Deutschen sind Weltmeister bei der Mülltrennung. Sie haben mühsam
gelernt, dass Abfallvermeidung und -verwertung notwendig sind. Jetzt
kriegen sie dafür in der Lausitz den Dreck frei Haus - als
Müllimporte aus Berlin, Italien, Belgien oder sonstwo her. Wenn das
kein Schuss in den (Müll-)Ofen ist?und der Gewerkschafter. Auch wenn
die Kontrahenten, erschöpft vom Streit, im Atmosphärischen
Verbesserungen erreichen konnten: Zwischen SPD und DGB liegt ein
Ozean des Missverständnisses.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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