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Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Streit um Pfahls-Untersuchungsausschuss

Cottbus (ots)

Es war klar, dass die Festnahme des Dr. Kimble der
deutschen Politik für Aufregung sorgen würde. Fünf Jahre lang war
Holger Pfahls auf der Flucht, fünf Jahre lang gediehen so die
Spekulationen um die geheimnisumwitterte Rolle des ehemaligen
Staatssekretärs der Regierung Kohl. Jetzt blüht abermals die
Phantasie der parlamentarischen Detektive, die neue Hoffnung
schöpfen, Licht ins Dunkel der CDU-Spendenaffäre mit ihren
spektakulären Weiterungen (Panzergeschäft mit den Saudis, Verkauf von
Leuna-Minol) bringen zu können. Doch gemach: Eilfertige Forderungen
nach einer Wiederaufarbeitung der politisch abgekühlten Brennelemente
sind zwar verständlich, doch sie helfen nicht weiter. Wenn Pfahls,
wie zu vermuten ist, sich wie alle anderen Zeugen vor dem
Untersuchungsausschuss als Unschuldslamm mit Gedächtnisschwund
präsentieren würde, wäre die ganze Aktion ohne Nährwert. Erst wenn
sachdienliche Hinweise darauf vorliegen, dass der Delinquent
tatsächlich sein bekümmertes Herz erleichtern will, macht ein neuer
Ausschuss Sinn. Gleichwohl hat Volker Neumann, damals Vorsitzender
des Ausschusses, wahrscheinlich recht: Für umgerechnet 1,9 Millionen
Euro Schmiergeld gibt ein Lebemann wie Pfahls nicht seine bürgerliche
Existenz auf. Mit einiger Berechtigung ist anzunehmen, "dass da mehr
gewesen sein muss". Sollte Pfahls reden, führt an einem neuen
Untersuchungsausschuss kein Weg vorbei.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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