Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Egon Wochatz bleibt CDU-Fraktionschef in Spree-Neiße
Cottbus (ots)
Egon Wochatz kann aufatmen. Die CDU-Fraktion Spree-Neiße hat sich hinter ihn gestellt. Zwar haben seine Parteifreunde die Kontakte zu Veteranenverbänden der Waffen-SS missbilligt, sich distanziert und Sprembergs Altbürgermeister musste Besserung geloben, doch die Öffentlichkeit bliebt dabei ausgesperrt. Zehn Zeilen Pressemitteilung, Nachfragen unerwünscht. Wochatz bleibt dadurch erspart, was notwendig ist, um seinen Sinneswandel nachzuvollziehen. Ein offenes Wort darüber, mit wem er da jahrelang Kontakt hatte, warum es ihn in diese Traditionskreise zog und wie er selbst über die Waffen-SS denkt. Gibt es für Wochatz da etwas zu ehren? Sieht er Deutsche im zweiten Weltkrieg nur als Opfer oder auch als Täter? Welches Geschichtsbild will er an die jüngere Generation weitergeben? Dabei dürfte es für Egon Wochatz kein Problem sein, darüber zu reden, denn er war Geschichtslehrer, bevor er Bürgermeister und später Fraktionschef wurde. Wochatz aber schweigt und mit ihm die CDU-Fraktion Spree-Neiße. Man rückt zusammen und erklärt die Sache für beendet. War was? Doch nun hat Brandenburgs CDU-Generalsekretär Thomas Lunacek einen neuen Namen ins Spiel gebracht. Ein langjähriger SPD-Abgeordneter aus Schleswig-Holstein soll Offizier der Waffen-SS und vor Jahren auch in Spremberg unterwegs gewesen sein. Was vermutlich als politischer Befreiungsschlag gedacht war, beweist nur um so mehr, wie sehr eine offene Diskussion zu diesem Thema notwendig ist. Ohne Blick auf das Parteibuch und die anstehende Landtagswahl im kommenden September.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell