Lausitzer Rundschau: Entwicklungsministerin entschuldigt sich in Namibia
Cottbus (ots)
Gewiss, es ist lange her. Von denen, die damals vor hundert Jahren am Völkermord gegen die Stämme der Herero und Nama in Deutsch- Südwestafrika, heute Namibia, beteiligt waren, lebt keiner mehr. Und für die meisten Deutschen ist dieses dunkle Kapitel der Kolonialgeschichte längst vergessen. Nicht aber für die Menschen in Afrika. Wie hier in Europa der Holocaust, der Mord an Millionen Juden, nie vergessen sein wird, so in Afrika nicht der Genozid an 70 000 wehrlosen Kindern, Frauen und Männern der Herero und Nama. Die von Generation zu Generation weitergegebene Erinnerung an diese Gräuel schmerzt vor allem deshalb bis heute, weil sie mit einer Demütigung verbunden war: Die Deutschen hatten es bisher nicht einmal für wert gefunden, sich zu entschuldigen. Wohl war Geld nach Namibia geflossen, gab es Wirtschaftshilfe, doch das moralische Bekenntnis zur Schuld fehlte. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat das mit ihrer Bitte um Vergebung für das von Deutschen angerichtete Unrecht jetzt nachgeholt. Das ist Balsam auf die Wunde, die sich nun langsam schließen wird, auch wenn die Narbe von Zeit zu Zeit noch schmerzt.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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