Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Die Grünen und die Hartz-Reform
Cottbus (ots)
Joschka Fischer hat Recht. Es ist schon schön, ein Grüner zu sein. Mit einer Klientel aus überwiegend Besserverdienenden im Rücken, wie kürzlich eine Analyse ergab, lässt sich komfortabel unerkannt reformieren. Mit Menschen also, die vor den Hartz-Reformen in der Regel keine Angst haben müssen. Besonders Reformbereite finden sich daher bei den Grünen. Das ist ein Grund für die Umfragehöhen der Alternativen. Der andere ist ein heikler weil er inzwischen heftig am Selbstverständnis der rot-grünen Koalition rüttelt. Zumindest aus Sicht der Genossen. Gemeinsam war man angetreten, um Erfolge zu feiern und Misserfolge auszubaden. Pustekuchen. In der Reformdebatte ist das bislang anders. Die SPD kriegt die Prügel, die Grünen ducken sich weg. Wenn es denn welche gibt, muss man schon in den Archiven suchen, um Hartz-Plädoyers vom beliebtesten Politiker Joschka Fischer zu finden. Mehr Mumm von einer Regierungspartei hätten die reformierten Bürger aber allemal verdient. Eine Arbeitsteilung, die jedenfalls auf Dauer nicht funktionieren kann. Das haben die Grünen aber nicht eingesehen. Schließlich war es bislang so einfach und erfolgreich. Es ist ihnen vom Kanzler deutlich ins Stammbuch geschrieben worden. Denn so viel Kurzsichtigkeit kann die Koalition erst Recht gefährden. Spätestens dann, wenn sie sich zur Wiederwahl stellt, und nur die Grünen siegen sollten die SPD aber einbricht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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