Lausitzer Rundschau: Brandenburg und Sachsen nach der Wahl Und die Sieger?
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu: Brandenburg und Sachsen nach der Wahl Matthias Platzeck und Georg Milbradt haben Minus gemacht und trotzdem gewonnen. Der Regierungschef in Potsdam war am Sonntag euphorisch darüber und sein Dresdner Kollege offensichtlich auch erleichtert. Tatsächlich hätte es noch schlimmer kommen können. Noch drei, vier Prozent weniger und es wäre nichts mehr gewesen mit der freien Partnerwahl für die notwendige Koalition. Beide hatten einen Wahlkampf zu führen gegen die Illusion, dass mit viel Geschrei und einer guten Packung Wunschdenken schon alles besser werde. Beide wussten, dass die besonderen Interessen des Ostens zwar Teil ihrer Politik sein sollen, diese aber nicht ausschließlich davon bestimmt sein kann. Ihre knappen Mehrheiten sind auch eine Annäherung an die harte Wirklichkeit. Eine Brandenburger Koalition mit einer PDS, die es darauf ankommen ließ, alle einschlägigen Vorurteile gegen den Westen zu mobilisieren, wäre ein Rückschritt. Den braunen Rattenfängern der NPD in Sachsen mit populistischen Zugeständnissen entgegenzukommen, wäre ein gewaltiger Fehler. Es gibt in Sachsen sowieso und in Brandenburg auch keine vernünftige Alternative zum Bündnis der Parteien, die anderswo große Koalitionen bilden und hier Notgemeinschaften. Wenn die, die die Wahl gewonnen haben, obwohl sie überall Stimmen verloren, begreifen, dass sie aufeinander angewiesen sind, dann können sie doch noch als Sieger hervorgehen aus einer Auseinandersetzung, die auch von Teilen der PDS als Feldzug gegen das politische und wirtschaftliche System der Bundesrepublik geführt wird.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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