Lausitzer Rundschau: Zu Opel/KarstadtQuelle: Signal zum Umdenken
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Opel/KarstadtQuelle:
So bitter die Hiobsbotschaften aus den Traditionskonzernen Opel und KarstadtQuelle auch sind: In die reichlich eintönige wirtschaftspolitische Debatte der letzten Monate bringen sie Bewegung. Und die ist überfällig, wie die Suche nach konkreten Ursachen zeigt. Während die gern genommenen abstrakten Weisheiten der Globalisierung vor allem den Kostenfaktor Arbeit zum Thema haben, fallen am lebenden Objekt plötzlich Stichworte wie Fehler des Managements oder Mangel an Binnennachfrage. Opel und KarstadtQuelle, so unterschiedlich die Unternehmen auch sind, sind Beleg für beides. Vorstandsspitzen verschlafen Trends, vernachlässigen Qualität, spielen Standorte gegeneinander aus, statt sie zu integrieren. Zudem sind beide Konzerne mit Otto Normalverbraucher als Zielgruppe auf Massen-Kaufkraft angewiesen anders als Edelmarken wie Porsche oder der französische Luxusgüterhersteller LVMH, die sich im gehobenen Preissegment vor Aufträgen kaum retten können. Massenkaufkraft aber wurde zuletzt gerade unter dem Vorwand der globalen Herausforderungen systematisch begrenzt. All das heißt nicht, dass nicht auch Kostenvergleiche wichtig sind. Sie sind aber nur ein Aspekt und zumeist ein völlig überbewerteter. Den Mitarbeitern, die ihren Job verlieren, nutzen diese Einsichten freilich wenig. Sie haften immer, egal wer die Sache verbockt. Dass sie in dieser Situation trotzdem pragmatisch an Lösungen mitarbeiten wie bei Karstadt schon geschehen und bei Opel noch zu sehen sein wird ehrt sie nicht nur. Es macht darüber hinaus klar, dass die Kostenstelle Angestellter oft viel mehr im Sinne des Unternehmens denkt als die hoch dotierten Chefs.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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