Lausitzer Rundschau: Zu Sexueller Missbrauch/Kinder: Signale erkennen
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Sexueller Missbrauch/Kinder:
Was hinter der Tür einer Plattenbauwohnung in Jänschwalde passierte, ist nicht der Alltag. Sexueller Missbrauch von Kindern, ihre Vergewaltigung, die teils ohnmächtige Duldung solcher Straftaten durch Mütter, kommen dennoch in einer viel zu großen Zahl vor. Und immer wieder stellt sich die Frage, wenn solche Fälle bekannt geworden sind: Warum konnten die Mädchen und Jungen nicht geschützt werden? Warum hat das Jugendamt nicht eingegriffen? In aller Regel lautet die Antwort: Niemand hat die Signale, die Betroffene aussenden, ernst genommen. Auch in Jänschwalde hat es sie offensichtlich gegeben. Geahnt habe man ja schon immer etwas, wenn Frau und Kinder mit blauen Augen gesehen wurden und andere Äußerlichkeiten auffielen, heißt es heute. Das Jugendamt informiert aber hat keiner, weil es einem ja nichts angehe, was in Nachbars vier Wänden passiert. Die Leidensgeschichte der Mädchen aus Jänschwalde oder der Fall des toten Dennis aus Cottbus beweisen, dass es vor allem dieses Wegsehen ist, das solche Straftaten begünstigt. Ein hinterher geäußertes Ich habe es ja schon immer gewusst, hilft Opfern nicht. Wohl aber, wenn dessen Signale erkannt und weitergeleitet werden. Dazu gehört auch Mut. Wir müssen ihn viel mehr aufbringen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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