Lausitzer Rundschau: zu: Lohnkostenzuschüsse gegen Standortverlagerungen
Cottbus (ots)
Das hätten die Konzernchefs nicht besser sagen können. Wenn jemand die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins osteuropäische Ausland verhindern kann, dann ist das nach Ansicht der Bergbau-, Chemie- und Energiegewerkschaft IG BCE nicht das jeweilige Unternehmen selbst, sondern der Staat. Die IG BCE tappt in die gleiche Falle wie viele aufgeregte Politiker, die das Phänomen internationaler Wirtschaftsbeziehungen missverstehen. Wenn Firmen mit anderen Standorten liebäugeln, ist das keine schicksalhafte Folge der Globalisierung. Es ist eine schlichte Selbstverständlichkeit des Wettbewerbs. Der Vorschlag der IG BCE ist jedoch nicht nur betriebswirtschaftlich völlig unbrauchbar. Volkswirtschaftlich schadet er sogar. Denn zusätzliche Hilfen der Bundesagentur für Arbeit erfordern höhere Einnahmen aus der Arbeitslosenversicherung und damit steigende Lohnnebenkosten. Im Klartext hieße das: Die große Masse kleiner und mittlerer Unternehmen, die unmittelbar von dem Problem der Standortverlagerung nicht betroffen ist, würde zusätzlich belastet, um ausgerechnet die Konzerne über Wasser zu halten, die eigenständig am Markt nicht bestehen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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