Lausitzer Rundschau: Stadtumbau Ost: Ein Machtwort nötig
Cottbus (ots)
Der Aufbau-Ost-Minister hat gesprochen. Und natürlich nur Gutes. Das Lob von Stolpe ist in Ordnung. Denn hinter den bisherigen Ergebnissen des Stadtumbaus Ost steckt ein enormer Kraftakt der ostdeutschen Wohnungswirtschaft, die sich etlicher Stolpersteine erwehren musste. Noch immer sind nicht alle aus dem Weg geräumt. Genannt sei nur die Altschuldenentlastung auf Wohnungen, die abgerissen werden sollen. Wie lange hat es gedauert, bis der Bund die Mittel dafür aufgestockt hat, und wie schnell wurden sie wieder gesperrt, weil die Staatskasse klamm und die Streichung der Eigenheimzulage ausgeblieben ist. Darüber verliert Stolpe kein Wort. Das Thema ist viel komplexer als seine Bilanz glauben macht.
Im März dieses Jahres schlug die ostdeutsche Wohnungswirtschaft im sächsischen Hoyerswerda dem Musterbeispiel für Stadtumbau Ost äußerst kritische Töne an. So positiv wie Stolpe sieht sie das Geschehen nicht. Ihr läuft die Zeit davon, besser gesagt das Kundenpotenzial. Der Bevölkerungsrückgang im Osten setzt sich ungebremst fort. Dagegen lässt sich nicht genug rückbauen. Deshalb zu erwarten, dass der Staat die Bereinigung des Wohnungsmarktes ungebremst weiter fördert, ist illusorisch. Wohl aber muss die Gestaltung des Wandels der Städte im Osten, den Bund und Länder angestoßen haben, über 2009 hinaus Priorität behalten. Stolpes Lob kann den Boden dafür bereiten, ohne ein Machtwort allerdings fruchtet es nicht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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