Lausitzer Rundschau: Höhenflug des Euro: Leben auf Pump
Cottbus (ots)
Die Euro-Rallye geht ungebremst weiter. Während die Gemeinschaftswährung an den Devisenmärkten eine Rekordmarke nach der anderen nimmt, streiten Experten hier zu Lande über die weitere Entwicklung.
Als Grund für den starken Euro nennen die Volkswirte deutscher Kreditinstitute durch die Bank eine grassierende Dollarschwäche, die durch das Doppeldefizit der USA in Haushalt und Leistungsbilanz verursacht wird.
Und so bleibt der Euro teuer. Denn wenn die Auguren in den USA auf robustes Wachstum setzen, um die Attraktivität des Greenback im Ausland zu stärken, zielen sie damit vor allem auf den Verbraucher, der mit seinem Konsum zwei Drittel der Wirtschaftskraft trägt. Der Schuss könnte aber nach hinten losgehen, weil die US-Verbraucher vor allem auf Pump leben: Vor Weihnachten rauchten die Kreditkarten. Die mit Plastik bezahlten Geschäfte summierten sich allein bei Visa und Mastercard auf knapp 260 Milliarden Dollar. Dem Kauf auf Kredit sind aber natürliche Grenzen gesetzt, zumal jeder US-Haushalt schon im Schnitt sein Kreditkartenkonto mit 14 000 Dollar im Soll hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Verbraucher unter der Zinslast zusammenbrechen und damit als Wachstumsstandbein ausfallen.
Die deutschen Exporteure können sich derweil eigentlich gelassen zurücklehnen, denn ihrem Erfolg hat der teure Euro keinen Abbruch getan. Deutschland bleibt Exportweltmeister. Nicht auszudenken, wie die Bilanz bei einem normalen Wechselkursverhältnis ausgefallen wäre.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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