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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Lehrerversetzungen in der Lausitz
Standortbestimmung

Cottbus (ots)

Kennen Sie einen Lausitzer Arbeiter, der sich
beklagt, weil er auf Montage muss, dafür aber jahrelang unkündbar
ist? Was also soll ob ihrer vergleichsweise paradiesischen Zustände
das Gejammere unkündbarer Lausitzer Lehrer, die mal so eben für eine
Personalversammlung 3000 Unterrichtsstunden ausfallen lassen, nur
weil einigen Hundert von ihnen die Um- oder Versetzung in eine andere
Region droht? Soll man mit denen vielleicht Mitleid haben? Sicherlich
nur bedingt. Es ist logisch, dass die Lehrerschaft reduziert und
verteilt werden muss, wenn die Schülerzahlen in der Lausitz sinken.
Es ist richtig, dass irgendwie jeder austauschbar ist. Und es ist
Länderpflicht, Steuergelder effektiver einzusetzen. Aber ist diese
Um- und Versetzungsorgie in Brandenburg wirklich effektiv? Eltern
haben einen Anspruch auf eine bestmögliche Ausbildung ihrer Kinder.
Die ist aber nach der Art und Weise der Personalreduzierung in der
Lausitz kaum noch denkbar. Künftig werden wegen der Sozialauswahl
wohl nicht die leistungsfähigsten, sondern nur noch die ältesten
Pädagogen in Südbrandenburg unterrichten. Durch Um- und Versetzungen
demotivierte Lehrer machen nur Dienst nach Vorschrift. Der
Krankenstand schießt in die Höhe. Zukunftsangst lähmt Kreativität.
Lehrer werden sich dreimal überlegen, ob sie etwas Neues anstoßen.
Und Eltern, ob sie ihr Kind noch auf eine staatliche Schule schicken,
an der es wegen des ständigen Lehrerwechsels keine Kontinuität gibt.
Die Privatschulen wird das freuen. Wettbewerb schadet zwar nicht.
Aber dann sollten auch die staatlichen Schulen selbst entscheiden
dürfen, welcher Lehrer bleibt, wer geht. Brandenburg hat bundesweit
die niedrigsten Ausgaben pro Schüler. Es ist keine Mär, dass
skandinavische Länder bei Pisa weitaus besser abgeschnitten haben,
weil ihnen ihre Bildung mehr wert ist. Wie wäre es also, Lausitzer
Klassen mit 30 Schülern zu teilen. Mehr Förderunterricht, mehr
Arbeitsgemeinschaften, mehr Klassenleiterstunden wären auch nicht
schlecht. Das wäre eine echte Investition in die Zukunft. Das wäre
gerade für die infrastrukturschwache Lausitz ein Standortvorteil. Und
das wäre auch ein Zeichen, dass Potsdam die Region nicht
abgeschrieben hat.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Lausitzer Rundschau

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Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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