Lausitzer Rundschau: Der Cottbuser SPD-Bundestagskandidat
Ent-sorgt?
Cottbus (ots)
Das hat weder die SPD noch die Lausitz verdient. Da wurde der frühere Parteichef und Vielfachminister Steffen Reiche zum Problemfall, weil ihn sein Nachfolger Matthias Platzeck nicht länger im Kabinett haben wollte, aber kein angemessener neuer Posten frei war. Deswegen soll jetzt auf den unfeinen Rausschmiss aus dem Ministerium die Wiederauferstehung als Bundestagsabgeordneter der Lausitz folgen. Die Operation wird dem Wähler als beglückende Wohltat im Interesse der Allgemeinheit nahegebracht. Der aber riecht vor allem eines: Nicht die Probleme der Lausitz bestimmten diese Entscheidung, sondern die zwischen zwei Männern, die miteinander nicht wollen und doch irgendwie, aber möglichst auf Distanz miteinander müssen. Und es kommt der Verdacht auf, hier gehe es nicht zuletzt um Versorgungsansprüche. Diesen Verdacht aber sollte sich die Volkspartei SPD nicht leisten in einem Wahlkampf, in dem ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht. Am wenigsten noch hat Wilfried Schreck, der bisherige Abgeordnete, solch einen Schachzug verdient. Hat er doch in einer bemerkenswerten und noblen Geste gezeigt, dass Politik und Anstand nicht in einem unauflösbaren Gegensatz zueinander stehen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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