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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zur PDS: Vorwärts und vergessen

Cottbus (ots)

Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix. Der alte Werbegag
für einen Schokoriegel mag manchen in den Sinn kommen, wenn sie sich
die Metamorphose der PDS vor Augen führen. Statt der gewohnten drei
Buchstaben bekommt es die politische Konkurrenz nun mit der
„Linkspartei“ zu tun. Zweifellos haben die demokratischen Sozialisten
strategisch entschieden. Das überwältigende Urabstimmungsergebnis der
WASG vor Augen und den warmen Wind ständig neuer Umfragekorde im
Rücken machten den Abschied vom eigenen „Markenzeichen“ erträglich.
Der Vorgang lässt freilich tief blicken, wie es um die gewünschte
Einheitsfront in Wirklichkeit steht. Weil die PDS im Westen auch 15
Jahre nach ihrer Umbenennung ein Schmuddelkind geblieben ist, hat sie
sich zur Verleugnung des Namens entschlossen. Oskar Lafontaine soll
zwar dort kandidieren, wo PDS drin ist, aber nicht, wo PDS
draufsteht. Eingefleischte PDSler im Osten brauchen auch nicht zu
verzweifeln. Denn durch Beschlüsse auf Landesebene dürfen sie das
geliebte Kürzel als Namenszusatz behalten. Mit diesem
Etikettenschwindel lässt sich möglicherweise ein sehr gutes
Gesamtergebnis bei der Bundestagswahl einfahren. Ob die mühsam
erzielte Kooperation der beiden Linksausleger darüber hinaus trägt
und sich gar in einer Fusion niederschlägt, darf allerdings
bezweifelt werden. Die PDS hat mit linken Sektierern aus dem Westen
schlechte Erfahrungen gemacht. Zumindest in Berlin rekrutiert sich
die WASG zum großen Teil aus frustrierten Ex-PDS- Mitgliedern, die
eine Regierungsbeteiligung der Linkssozialisten für neoliberales
Teufelswerk halten. So könnte das Linksbündnis am Ende zu einem
bloßen Protestbündnis verkommen. Hier war die PDS schon einen Schritt
weiter.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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